Wiesław Wilk, Vorstandsvorsitzender von Wilk Elektronik – dem Hersteller und Eigentümer der Marken Goodram und IRDM – beantwortet Fragen zum Thema Serverspeicher und zu deren richtiger Auswahl.
Ein Serverspeicher, genauer gesagt ein Serverspeichermodul, ist ein Produkt, das aus vielen Komponenten besteht. Wie bei allen DRAMs besteht die Grundkomponente aus einer Leiterplatte, auf die bei der Herstellung integrierte Schaltkreise und passive Komponenten wie Widerstände und Kondensatoren gelötet werden. Der Hauptunterschied zwischen Serverspeicher und Endkunden-Speicher besteht in der Qualität und Anzahl der integrierten Schaltkreise. Der Serverspeicher muss 24 Stunden am Tag arbeiten, daher müssen die verwendeten Speicherchips von höchster Qualität sein und sie werden bereits in der Vorproduktionsphase sorgfältig ausgewählt.
Bei Serverspeichern wird zwischen UDIMM ECC (ungepufferten ECC), registrierten RDIMM und LRDIMM, also lastreduzierten DIMM, unterschieden.
Die UDIMM-ECC-Speicher verfügen über einen zusätzlichen Acht-Bit-integrierten Schaltkreis für jeweils 64 Bits. In der Praxis bedeutet dies, dass jedes Modul über neun statt nur acht „Speicherchips“ verfügt. Im Falle des Dual-Rank-Moduls sind es achtzehn statt sechzehn Speicherchips. Diese zusätzlichen integrierten Schaltkreise werden nicht zur Datenaufzeichnung verwendet. Ihre einzige Funktion besteht in der Unterstützung des ECC-Algorithmus (Error Correction Code, dt. Fehlerkorrekturcode), der Fehler im Speichermodul erkennt und korrigiert.
Die RDIMM-Speicher verfügen neben der bereits erwähnten ECC-Funktion auch über ein so genanntes Register, das die Kommunikation zwischen dem Modul und dem Speichercontroller ermöglicht. Der Controller in der CPU kommuniziert mit einem Register auf dem Speichermodul, und das Register steuert die Speicherschaltkreise. Infolgedessen weisen die RDIMM-Speicher eine hohe Stabilität in Systemen mit mehreren Modulen auf, was den Betrieb mit mehreren Modulen auf einer einzigen Hauptplatine ermöglicht, da das Register den Speichercontroller entlastet.
Wie bereits erwähnt, verfügen die LRDIMM-Speicher zusätzlich zu den Registern über Datenpuffer. Der Speichercontroller der CPU kommuniziert mit dem Register und mit separaten Puffern, die den einzelnen Speichermodulen zugeordnet sind. Die Steuerung erfolgt über ein Register, die Datenübertragung über die Puffer.